Harvst-Spazeergang
Laht uns doch spazeerengahn,
langsaam farvst sük all dat Land.
De staatsken Steernblömkes stahn
wedder hoch in rooden Brand.
(Plattdütsch von Karin Steiner, 2007)
Härbst
Wenn de und das Laub wird älter,
und du merkst, die Luft wird kälter,
und du fiehlst, doss du bald stärbst –
dann is Härbst.
(Schlesisch, nach einem Vortrag von Dieter Hildebrandt,
† später im Härbst an einem 20. November)
De Sünn wordt möi
De Sünn, de doch so flietig weer,
se wordt nu möi, se kann nich mehr.
Se hett de ganzen Sömmer unverdroten
hör Warmt un Lucht doch up uns schoten.
(Plattdütsch von Rudi Rabe, 2008)
Herbstdepression
Verblüht sind Dahlien und Ginster,
die Abende sind früher finster,
die Rechnung steigt für Gas und Licht,
der Tag nimmt ab – ich leider nicht!
(Hochdeutsch von Unbekannt)
Oktoberlied
Der Nebel steigt,
es fällt das Laub;
schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
vergolden, ja vergolden!
Und geht es draußen noch so toll,
unchristlich oder christlich,
ist doch die Welt, die schöne Welt,
so gänzlich unverwüstlich!
(1848er Deutsch von Theodor Storm)
Das sind Bilder von heute, als wir auf dem Weg weg von der Ostseeküste 10 km ins Landesinnere waren. Die hügelige Endmoränenlandschaft wird als Holsteinische Schweiz bezeichnet. Die letzten Bilder sind vom Gut Sierhagen, ursprünglich die wendische Adelsburg Syra aus dem 12. Jahrhundert.
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